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Im aufstrebenden Fremdenverkehrsort Küb wurde 1905 am heutigen Standort ein Postamt mit Fernsprechvermittlung und Postsparkassendienst eingerichtet. Der durchgehende Schalterdienst begann am 5. September 1908; am 28. September 1950 wurde das Postamt in den Selbstwähl-Fernverkehr miteinbezogen.

1965 erhielt das Postamt die Postleitzahl 2671.

Am Sonntag, dem 28. August 2005, feierte unser Küber Postamt sein 100 jähriges Bestandsjubiläum. Seit dem Jahre 1905 also hat es den Kübern und den Gästen von Küb als Postamt gedient und die verschiedensten Postdienste angeboten und ausgeführt.

Das historische Juwel mit Interieur aus der Zeit um 1900.
Direkt gelegen am Bahnwanderweg nach Payerbach, nur 10 Minuten vom Bahnhof Küb entfernt.

Öffnungszeiten:
1. Mai - Ende September
jeden Sa., So. von 10 - 17 Uhr

Gruppenanmeldung bitte unter Marktgemeinde Payerbach, Tel. 02666/52423
      

Eintritt für Gruppen € 5,- inkl. Führung zur Barbarakapelle.
Die Besichtigung dauert ca. 1 Stunde.


NEU:
Briefmarkenverkauf sowie Brief- und Postkartenaufabe !

 

Wenn heute sogar Touristen aus der ganzen Welt nach dem rund 320 Einwohner zählenden Küb pilgern, um Österreichs einziges historisches Postamt zu besichtigen, so mag das nicht wirklich verwundern.1905, also vor knapp 100 Jahren aus einem beinahe kuriosen Zufall entstanden, hat es sich bis heute -beinahe- im Erscheinungsbild "der guten alten Zeit" erhalten und vermag so die Nostalgiker zu erfreuen. Doch nicht nur die, sondern auch alle historisch Interessierten, die derlei Erhaltenes allenfalls anlässlich einschlägiger Veranstaltungen in Form von museumshaft angeordneten, extra dafür aus der Versenkung geholten Exponaten zu Gesicht bekommen.

Die Geschichte:

Dieser kleine Abriss über die Geschichte des historischen Postamtes in Küb soll einerseits Gusto machen auf einen Besuch, und denjeningen, die Ihren Weg schon hierhergefunden haben durch ausgesuchte Fotos als eine kleine Erinnerungsstütze dienen.

Es begann als Idee für eine Telefonvermittlungsstelle

Man schreibt das Jahr 1905.

Küb war damals, wie die meisten anderen Orte entlang der Semmeringbahn, um die Jahrhundertwende drauf und dran, sich als Sommerfrische, Erholungszentrum und Luftkurort einen Namen zu machen und dürfte auch aus der Tatsache, dass der Bruder Kaiser Franz Josephs, Erzherzog Karl Ludwig, sich im nahe gelegenen Reichenau an der Rax niedergelassen hatte und dort Schloss Wartholz erbauen ließ, reichlich Nutzen gezogen haben. Auch Bedienstete des Hofes hatten Küb entdeckt (wohnte man dort doch billiger als auf dem Semmering!).

Die nachmalige Kaiserin Zita verbrachte viel Zeit bei den Erzherzögen in Schloss Wartholz in Reichenau. Eine mit ihr sehr vertraute Bedienstete logierte im Haus Küb Nummer 7 bei der Familie Lechner. Es war für Zita äußerst unbequem, mit ihrer Vertrauten immer nur über einen Boten in Verbindung treten zu können. Sie verlangte daher, dass unbedingt eine Telefonleitung zwischen ihnen gelegt werde. Der Hausbesitzer Alois Lechner gab –vorausahnender Weise- zu bedenken, dass dann gewiss auch viele andere Ortsansässige sich ein Telefon wünschen könnten, und erklärte sich bereit, sein Haus für eine Vermittlungsstelle zur Verfügung zu stellen.

Es blieb aber nicht bei der Telefonvermittlung

Da nun einmal ein Raum zu Verfügung stand, wurde gleich 1905 ein Postamt daraus. Ein Sommerpostamt zunächst, das dann im Jahre 1908 auf ganzjährigen Betrieb umgestellt wurde.

Alois Lechner war der erste Postmeister und blieb es bis 1942.

1966 wurde Frau Anna Tscharnuter Leiterin des Postamts Küb.

Allen voran ihr und dem ebenso engagierten Wolfgang Aue als hochbaulichem Leiter gilt es, großen Dank für ihren Einsatz um die Rettung des historischen Rahmens des Postamtes Küb bis in unsere Tage hin auszusprechen - als nämlich die Post 1987 daranging, das Postamt zu modernisieren.

Glücklicherweise hieß bereits damals „modernisieren“ nicht mehr zwangsläufig, alles Althergebrachte restlos zu beseitigen. Daran hatte die Küber Bevölkerung mitsamt Bürgermeister Johann Schweighofer nicht das geringste Interesse; man wollte auch das „innere“ Ortsbild mitsamt dessen Traditionen unbedingt erhalten und erbat daher eine entsprechend schonende Neuplanung.

Der Post kam diese Bitte nicht nur gelegen, sie konnte sie auch erfüllen. Denn da gab es noch die prächtige, k.u.k.- nostalgische Einrichtung aus dem aufgelassenen Postamt Semmering- Südahnhotel (errichtet 1902), die durchaus erhaltenswert war und für Küb zurechtgepasst werden konnte.

Mittelpunkt des historischen Interieurs ist die Schalterwand aus der Zeit der Jahrhundertwende, die vor allem durch die kunstvollen Milchglaseinsätze das bezaubernde Flair dieser Zeit vermittelt. Diese Schalterwand sowie die Telefonzelle und der Parteienschreibtisch stammen aus der Originaleinrichtung des ehemaligen Postamtes Semmering.

Das Postamtsrundschild und auch der Briefkasten wurden Originalen aus der Jahrhundertwende nachempfunden. Ein technisch modern ausgestattetes Telefon mit nostalgischem Aussehen aus dem Jahre 1906 rundet das Erscheinungsbild ab.

 

 

Postgeschichte:

Das Bedürfnis, innerhalb der menschlichen Gemeinschaft den Austausch von Nachrichten zu pflegen, gab es bereits zu Zeiten, als noch niemand zu lesen und zu schreiben vermochte und steigerte sich mit der Entwicklung der Schriftzeichen. So gehen die Anfänge der klassischen Briefpost bis ins alte Griechenland zurück, wo die Fußboten üblicherweise ausgebildete Läufer waren sowie auch nach Persien, wo das ANGAREION, die Stafettenpost der alten Perser, bei der für jede Tagesreise ein Pferd und ein Mensch gehörig bestimmt waren, die Beförderung bewältigten.

Die ersten Übermittler von mündlichen, später auch schriftlichen Nachrichten und auch Waren, waren zumeist in offizieller Mission unterwegs.

Die allgemeine Zugänglichkeit der Beförderungseinrichtungen für jedermann ohne Ansehen des Standes oder der Person war Jahr­hunderte lang geradezu undenkbar.

Selbst der bekannte »cursus publicus«, die ob ihrer Perfektion berühmte römische Post, war nur für die staatliche Benützung bestimmt. Um zu verhindern, dass etwa Staatsgegner diese amtlichen Nachrichtenwege mitbenutzten, gab es für Kuriere, Beamte, Gesandte, Diplomaten etc. Reisepässe.

Im Gegensatz zu Persiens Stafettenpost wurde die Übermitt­lungsaufgabe — nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen — nur einem Boten übertragen, so dass neben dem Tausch von Pferden (mutationes) auch Übernachtungsmöglichkeiten (mansiones) an bestimmten Orten 
(posita in XY) entlang der Wege existierten.

Nach dem Niedergang des Römischen Reiches entstanden erst ab dem 14.Jahrhundert verschiedene Botenanstalten und Botendienste. Neben den bestehenden Herrschaftsboten aller Art richteten unter anderen die Kirche, die Universitäten und allen voran die Kauf- und Handelsherren Botendienste ein, wobei neben dem Informations- auch der Warenaustausch eine wichtige Rolle spielte.

Auf ihren langen und gefahrvollen Reisen konnten die Boten — soweit sie über eine Legitimation verfügten — auf Unterstützung durch Grundherren und Bevölkerung rechnen, aber Räuber und Wegelagerer hatten davor überhaupt keinen Respekt.

Fußboten trugen außer einem Botenschild und einer Büchse oder einem Sack einen langen, mit einer Metallspitze versehenen Holzstab er diente als Wanderstock oder auch als Waffe. Reiter hingegen hatten ein Schwert umgeschnallt.

Schriftzeichen auf einer Unterlage zu transportieren wurde vor mehr als 4000 Jahren bereits in Ägypten mittels Pergament praktiziert. Die Römer verwendeten Wachstäfelchen. Ehe die chinesischen Geheimrezepte für die Papiererzeugung nach Jahrhunderten in Europa bekannt wurden, behalf man sich hier mit Papier aus Pergamon, einer besonders zubereiteten Tierhaut.

1390 entstand die 1. Papiermühle nördlich der Alpen in Nürnberg. Nicht zuletzt wegen des hohen Preises für Papier war nur wenigen überhaupt möglich, Briefe zu schreiben, selbst wenn sie des Schreibens und Lesens kundig waren.

Nach Kaiser Friedrich III. bediente sich sein Sohn Maximilian I. auch der Familie Taxis zum Anlegen von Postkursen, allerdings nicht ausschließlich für seine eigenen Nachrichtenbedürfnisse: er verlieh 1494 Franz von Taxis das erste kaiserliche Postregal und damit wurde die Staatspost zum allgemeinen Wohl umfunktioniert. Weil es aber im Großteil der österreichischen Erbländer keine Geltung hatte, bemühte sich das Haus Habsburg wie auch andere Landesfürsten um den Aufbau eigener Verkehrsunternehmen – so beispielsweise ab 1621 die Familie Paar in Österreich.

Für den Betrieb der Stationen warb man vertrauenswürdige Leute an, die auf ihre eigenen Kosten die erforderlichen Betriebsmittel (Haus, Hof, Pferde und Transportmittel) bereitstellen mussten! Diese ersten Postmeister waren bemüht, das Geschäft (sie erhielten einen Anteil des zumeist selbst bestimmten Briefportos) in der Familie zu halten. Gegen die Verpflichtung, die Post unentgeltlich zu verreiten (zuzustellen), erhielten sie die Erlaubnis,auf der von ihnen befahrenen Straße Personentransporte auf eigene Rechnung durchführen. Und dieses Recht war sogar vererbbar.

Allmählich entstanden die ersten Poststraßen und es verbesserten sich die Fuhrwerke.

Als Schutz vor Konkurrenz durch Gelegenheitsboten und Lohnfuhrwerker, welche die Postmeister zu unterbieten trachteten, erhielten die Träger des staatlichen Postlehens durch das Postregal und zahlreiche Postpatente massive Schützenhilfe vom Staat, ohne dass dieser selbst davon finanziell profitieren konnte! Erst Kaiser Karl VI. einigte sich 1722 mit seinem Lehensträger, der Familie Paar, und verstaatlichte das Postwesen.

Danach war Maria Theresia bemüht, die Post in ein zeitgemäßes und brauchbares Unternehmen umzuwandeln. Zur Unterstützung der »großen« staatlichen Post durften unter anderem in Wien, Graz und Prag Privatleute eine »kleine« Post betreiben.

1749 begründete die Einführung von »Postdiligencen« die regelmäßige Beförderung von Sendungen und Personen. Letztere hatten zu feststehenden Grundtaxen je nach Wagentype und gebotenem Service noch mancherlei Zuschläge (wie z.B. »Schmiergeld« für Wagenräder) 
sowie das obligatorische »Trinkgeld« zu bezahlen!

Selbstverständlich machte auch der kaiserliche Hof von diesen Beförderungseinrichtungen Gebrauch: 1745 begab sich Franz Stephan von Lothringen zur Kaiserkrönung nach Frankfurt; die Postbegleitmannschaft–allen voran der General-Erblandpostmeister Graf von Paar in Galauniform – war mit dem Posthorn dekoriert und blies auch leidenschaftlich darauf.

Durch das Ruchbarwerden von Zensur gewisser Sendungen erlitt die Post einen Rückschlag. Unter Metternich gelangte derartige Manipulation zum Höhepunkt!

Erst 1867 wurde das Briefgeheimnis verfassungsrechtlich geschützt!

1817 wurden die Briefkästen eingeführt.

1837 machte das Aufkommen der Eisenbahn alle Zukunftsträume der heilen Postwelt um noch schnellerer Kutschendienste zunichte.

Das Beförderungsmonopol für Fracht und Reisende — nicht aber für Briefe — blieb noch bis 1865 auf die Poststraßen beschränkt.

Ab 1850 verfügte die Post über eigene Bahnpostwagen.

Die zunehmende Verlagerung der Postbeförderung von der Straße auf die Schiene machte das Beherrschen der Postgeographie für Postbedienstete unumgänglich, um Fehlleitungen zu vermeiden. Erst 1966, durch die Einführung der Postleitzahlen, kam es zu großen Erleichterungen.

1847, mit der Einführung der Telegraphie in Österreich, wuchsen der Nachrichtenübermittlung gleichsam Flügel — allerdings war ihr Gebrauch vorerst lediglich Ämtern und Behörden vorbehalten.

1850, mit der Einführung der Briefmarke in Österreich am 1. Juni, fiel auch das zeitraubende Eintragen der Briefe in lange Listen bei den Postämtern weg, war doch der Brief mit der Marke für die Beförderung freigemacht.
Die ersten Briefmarken der Welt, die schwarze 1-Penny (BLACK PENNY) und die blaue 2-Pence Marke wurde am 6. Mai 1840 an allen Postschaltern in Großbritannien und Irland ausgegeben. Auf diesen war die damals 20-jährige Queen Victoria 1. abgebildet. Die Marken waren ungezähnt.

Als Begründer gilt Sir Rowland Hill (1795 -1879), der damit zugleich eine Post- und Portoreform umsetzte.

1843 folgten Briefmarken in Brasilien und in der Schweiz.

1849 dann in Belgien, Frankreich und Bayern (1. November 1849: Bayerns schwarzer Einser).

Und am 1. Juni 1850 in Österreich, obgleich der österreichische Beamte Laurenz Koschier bereits 1836 den Vorschlag zur Einführung aufklebbarer Marken gemacht hat – aber dieser wurde von den zuständigen Stellen abgelehnt!

Sir Rowland Hill wurde 1879 an der Seite von James Watt in der Westminster Abbey bestattet. Briefmarken mit seinem Bildnis wurden 1940 von Portugal, Paraguay und der Dominikanischen Republik herausgebracht.

1979 gedachte Österreich seiner mit einer Sondermarke.

1863 erkannte der Nationalökonom Prof. Emanuel Herrmann, dass der Umfang an Briefbeförderung statistisch gesehen zu wünschen übrig ließ, weil offensichtlich Kosten und Mühewaltung für das Versenden von Nachrichten den Menschen zu hoch waren.

Seine Idee für die Einführung einer Correspondenzkarte nahm die Post am 1. Oktober 1869 auf. Bereits im ersten Monat wurden 1,4 Millionen Stück verkauft!

Aus Sorge um die möglichen Inhalte dieser offen beförderten Sendungen ließ die Post folgenden Vermerk anbringen:
Die Postanstalt übernimmt keine Verantwortlichkeit für den Inhalt der Mitteilungen.

Bemerkenswert sind in diesem Zusammenhang die mikrokalligraphischen Arbeiten des Adolf Königsberger in Wien. Er vermochte, mehr als 6.000 Worte auf 2/3 der Seite einer österreichischen Postkarte sowie 2 Gedichte in den Portrait-Kreis der 5-Kreuzer Marke zu platzieren!

Am 1. Dezember 1881 hielt das Telefon in Österreich Einzug. Weil sich private Gesellschaften aus Kostengründen nur auf die Ballungszentren konzentrierten, stellte die Post 1886 die 1. Fernleitungen (Brünn, Reichenau) her. 1895 wurde das Telefonwesen in Österreich per Gesetz verstaatlicht.

 

 

 

 

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